Es wurden 35 vollständig ausgefüllte Fragebögen zurückgesendet (Rücklaufquote 5 %). Ein Maß an Repräsentativität kann dadurch angenommen werden, dass nicht nur direkt Betreuende, sondern auch einige Führungskräfte den Fragebogen ausfüllten und darüber hinaus eine annähernd repräsentative Anzahl von Teams, zumindest aus der Bundesliga der Männer, an der Befragung teilnahmen. Gründe für den geringen Rücklauf des Fragebogens können Zeitmangel, geringes Interesse, Weitergabe des Fragebogens an andere Personen, Übersehen des Fragebogens, mangelndes Verständnis des Anliegens oder Hürden bezüglich des Datenschutzes sein. Zwei Teams aus der Bundesliga und der zweiten Bundesliga antworteten, dass sie bereits ein Management für das Napping implementiert haben, oder dass sie bereits mit anderen Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Chronobiologie zusammengearbeitet haben. Das kann als positives Feedback interpretiert werden, da es Offenheit und Interesse für dieses Thema in diesen Mannschaften demonstriert.
Mit dieser Erhebung wurde ebenfalls nachgewiesen, dass 85 % der Profifußballspielenden in Deutschland – zumindest nach Angaben der Teamverantwortlichen – über eine ausreichende Schlafdauer von 8,1 ± 0,8 h verfügen. Das liegt im Rahmen der empfohlenen gesunden Schlafzeit für Personen zwischen 20 und 35 Jahren [10, 21].
Aus der Forschung ist der Zusammenhang zwischen Leistung und dem zirkadianen Rhythmus nachgewiesen [16], jedoch wird bei Profifußballspielenden dieser Zusammenhang offenbar kaum beachtet. Nur 6 % der Befragten kannten den Chronotyp ihrer Fußballspielerinnen bzw. Fußballspieler, weitere 11 % zumindest teilweise. Darüber hinaus wird der zirkadiane Rhythmus der Spielerinnen und Spieler nur bei 20 % vollständig und bei weiteren 29 % teilweise während der Trainingszeiten berücksichtigt. Die mangelnde Kenntnis der Chronotypen und der individuellen Schlaf-Wach-Routinen könnte ein Grund dafür sein.
Die Frage nach der Integration von Powernapping in den Tagesablauf wurde häufig positiv beantwortet. Insgesamt 63 % der Befragten gaben an, dass Powernapping vor Spielen oder zwischen Trainingseinheiten am Tag praktiziert wird. Powernapping wird 2 bis 3 Mal (Mittel 2,4) pro Woche praktiziert und hat laut Angaben der Betreuenden bei 60 % der Fußballspielenden eine Dauer von 30 bis 60 min und bei den restlichen 40 % bis zu 30 min. Es wurde angegeben, dass Müdigkeit nach praktiziertem Powernapping selten auftritt. In den Fällen, in denen Powernapping nicht praktiziert wird, war der Hauptgrund ein Mangel an Informationen und die Überlegung, ob diese Praxis überhaupt geeignet ist, um zur Optimierung der sportlichen Leistung beizutragen.
Bei 46 % der Befragten ist nach Angaben der Trainer und Trainerinnen die Trainingsplanung der wichtigste Faktor für die Planung von Zeiten zwischen und/oder vor Leistungseinheiten, bei weiteren 17 % zumindest teilweise. Eine davon unabhängige Planung von Pausen- und Ruhezeiten ist demnach nur bei 37 % der befragten Mannschaften möglich.
Der Zusammenhang zwischen Ermüdung und Verletzungsrisiko ist bei einem Großteil (66 %) der Befragten weitgehend und bei weiteren 17 % zumindest teilweise bekannt. Dennoch gab nur ca. ein Drittel (31 %) an, dass sie diese Erkenntnisse im Zusammenhang mit der sportlichen Leistung in Form von Statistiken berücksichtigen. Die Befragten berichteten, dass eine Minderheit der Spielerinnen bzw. Spieler (14 %) vollständig (weitere 23 % teilweise) nachmittags anfälliger für Verletzungen sind oder eine geminderte Konzentration aufweisen als am Vormittag. Außerdem scheint nach Aussagen der Befragten nur eine Minderheit der Spielerinnen bzw. Spieler (17 % vollständig, 29 % teilweise) am Abend bessere Leistungen zu erbringen als am Nachmittag. Der hohe Anteil der Antworten „Ich weiß es nicht“ deutet darauf hin, dass ca. 25 % der Trainer/Manager diese Zusammenhänge bisher nicht berücksichtigt haben.
Die meisten Konzentrationsschwierigkeiten bei den Spielerinnen bzw. Spielern wurden bei Routineaufgaben (54 %) am Morgen (26 %) und um die Mittagszeit (23 %) berichtet.
Die negativen Auswirkungen des Jetlags sind in den meisten Fußballteams bekannt. So gaben 49 % der Befragten an, dass die Fußballspielenden bei Auswärtsspielen mit Zeitzonenwechsel Verhaltensregeln beachten, um Jetlag-Auswirkungen zu minimieren.
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