Proteomanalyse zeigt: Curly Horse ist nicht hypoallergen

Reiten trotz Pferdehaarallergie - mit einer hypoallergenen Pferderasse wäre das möglich. Das Curly Horse wird zwar als solche angepriesen, jedoch hält diese Behauptung der Überprüfung nicht stand.

Das American Bashkir Curly Horse wird häufig als hypoallergene Pferderasse angepriesen. In Studien konnte bislang kein geringeres Vorkommen der relevanten Allergene Equ c 1, Equ c 2 und Equ c 4 bei diesen Pferden im Vergleich zu anderen Pferderassen nachgewiesen werden, allerdings stützten sich die Untersuchungen allesamt auf den antikörperbasierten Allergennachweis. Daher hat ein europäisches Forschungsteam nun eine umfassende Proteomanalyse von Pferdehaarextrakten durchgeführt, um eventuell übersehene Unterschiede zu finden und das allergene Potenzial des Curly Horse zu bestimmen.

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© Olena / stock.adobe.com

Gelocktes Deck- und Langhaar ist für das Curly Horse charakteristisch.

Verglichen wurden Pferdehaarextrakte von Curly Horse mit der weltweit am häufigsten vertretenen Rasse American Quarter Horse. Als Ausgangsmaterial dienten Deckhaare, die im Frühjahr 2016/2017 in 25 deutschen Ställen per Striegeln gesammelt worden waren. Für Curly und Quarter Horse wurden rassenspezifische Extraktmischungen getrennt nach Geschlecht und Kastrationsstatus (Stute, Hengst, Wallach) von Tieren hergestellt, die auf derselben Ranch in getrennten Ställen unter ähnlichen Bedingungen lebten. Pro Rasse wurden Extrakte von zwölf Stuten, vier Hengsten und drei Wallachen hergestellt und analysiert.

Die häufigsten Proteine in den Extrakten beider Rassen waren Respirationsallergene, wie die Lipokaline Equ c 1 und Equ c 2 sowie das Latherin Equ c 4, gefolgt von Sekretoglobinen. Die Extrakte von Curly und Quarter Horse enthielten ähnliche Mengen des Hauptallergens Equ c 1, gegen das 76-100 % der Pferdeallergikerinnen und -allergiker sensibilisiert sind. Equ c 4 fand sich in Curly- etwas mehr als in Quarter-Horse-Extrakten, dafür enthielten erstere weniger Equ c 3 (ein Serumalbumin und Nebenallergen). Extrakte von Hengsten hatten bei beiden Rassen einen höheren Allergengehalt als jene von Stuten und Wallachen.

Die Immunglobulin-E(IgE)-Bindung an Equ c 1 wurde mittels ELISA („enzyme-linked immunosorbent assay“) analysiert. Getestet wurden Seren von zehn gegen Pferde sensibilisierte Personen. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der IgE-Bindung an Equ c 1, das von Curly oder Quarter Horse stammt, festgestellt (p > 0,05).

Fazit: Haarextrakte vom Curly Horse enthalten die gleichen Atemwegsallergene wie andere Pferderassen und es gibt keine signifikanten Unterschiede in der IgE-Bindung an das Hauptallergen Equ c 1. Dies deutet darauf hin, dass das Curly Horse nicht weniger allergen ist als andere Pferde.

Janssen-Weets B et al. Proteomic analysis of horse hair extracts provides no evidence for the existence of a hypoallergenic Curly Horse breed. Clin Transl Allergy 2024;14:e12329

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