Bis eine chronische spontane Urtikaria (csU) richtig diagnostiziert wird, können drei Jahre ins Land ziehen. Aber auch wenn die Diagnose gesichert ist, sind die Patientinnen und Patienten mit der ärztlichen Betreuung eher unzufrieden. Das zeigte eine Umfrage unter 1.037 Personen mit Urtikaria [Wagner N et al. Dermatology and Therapy 2021;11:1027-39]: Die Betroffenen fühlen sich in ihrer privaten Lebensgestaltung eingeschränkt, depressiv und hoffnungslos. Jeder Fünfte hat seinen Kinderwunsch wegen der csU verschoben und etwa die Hälfte fühlt sich von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt nicht ausreichend wahrgenommen. Fazit: Wer an einer csU erkrankt ist, hat wegen der physischen Symptome und deren psychischen Folgen mehrheitlich mit einem deutlichen Verlust an Lebensqualität zu kämpfen. Trotz medikamentöser Therapie fühlt sich ein Großteil der Betroffenen nicht gut versorgt. „Noch immer gibt es hier einen ungedeckten medizinischen Bedarf“, so Dr. Beate Schwarz, Langenau. Auch weil die Diagnose oft verzögert gestellt wird oder es sich um eine Fehldiagnose handelt.
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Um eine möglichst schnelle Symptomkontrolle zu erreichen, sollte die Behandlung der csU frühzeitig beginnen und im Verlauf den Bedürfnissen und dem Ansprechen der Patientinnen und Patienten angepasst werden. Hier gilt: Die medikamentöse Therapie der csU ist eine Dauertherapie, keine Bedarfsmedikation. Ein Teil der Betroffenen kann zufriedenstellend mit Antihistaminika der zweiten Generation behandelt werden. Für andere stehen weitere Therapieoptionen zur Verfügung, wie etwa Omalizumab (Xolair®).
Symposium „Der Urtikaria-Patient in der täglichen Praxis“ im Rahmen der DERM 2024, Frankenthal, 15. März 2024; Veranstalter: Novartis
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