Unser Ziel war und ist es, das altehrwürdige Journal nicht nur in der modernen Publikationslandschaft weiterzuführen, sondern dieses mit einem gewissen Lokalstolz als österreichisches und Wiener wissenschaftliches Medium in seiner internationalen Bedeutung zu heben. Für Prof. Pietschmann war neben der immer schon etablierten Zitierung in PubMed und anderen Registern das Erreichen und Überschreiten eines Impact Factors von 1.1 höchstes Ziel. Es hat länger gedauert als erhofft, aber 2023 haben wir es geschafft, wobei Prof. Pietschmann sicherlich den größten Verdienst daran hat. Als langjähriger Freund – wir kennen uns seit dem Besuch der evangelischen Volksschule am Karlsplatz in Wien – erlaube ich mir als Chefredakteur ein paar persönliche Dankesworte anzuführen:
Peter Pietschmann hat, seit ich ihn kenne, immer alles mit 100 % gemacht. Nicht mit 105 % – da haben wir schon als 18-Jährige auf Interrail leidvolle Erfahrungen gemacht, dass „Überkompetenz“ von Menschen, die uns aus Motiven von Wichtigtuerei oder Höflichkeit falsche Wegbeschreibungen gaben, gar nicht gut ist, aber sein „Signifikanzniveau“ muss auf jeden Fall > 95 % liegen. Womit wir bei der Wissenschaft wären: Prof. Pietschmann hat sich in 2 Fächern, der Inneren Medizin und der Pathophysiologie habilitiert, hat einen H‑Index von 50 und mit insgesamt bis heute 317 Publikationen einen Gesamt-Impact Factor von über 1300!!! Er gehört international zu den renommiertesten Spezialisten auf dem Gebiet der Osteologie. Ich erinnere mich gut an unsere chemischen Versuchsreihen im Labor seines Vaters, Prof. Dr. Helmut Pietschmann, wo wir als 14-jährige Schüler mit viel Spaß und Ernst Reaktionsprotokolle führten und mehr oder weniger stinkende oder rauchende Experimente durchführten oder Pflanzenteile im Hämatologie-Mikroskop des Vaters betrachteten. Ich kenne niemanden, der ein besseres Gedächtnis hat, dessen Inhalte immer sogleich abgerufen und eingeordnet werden; beim monatelangen gemeinsam Pathologie lernen im Studium war er immer der Bessere, und wenn er heute nach Details unserer gemeinsamen Europareisen gefragt wird, kann er jederzeit die Namen der kleinsten Kapellen oder Plätze nennen, die wir auf dem Besichtigungsplan hatten und sahen. Zu den Objekten seiner wissenschaftlichen Interessen hatte und hat er stets ein sehr liebevolles Verhältnis – sein derzeitiger Favorit ist, soweit ich weiß, der Osteoklast, ohne aber natürlich die Osteoblasten, die Osteozyten und die Immunzellen zu vernachlässigen … Dieses objektiv-liebevolle Verhältnis zeichnet ihn auch als Lehrer aus. In seinen Vorlesungen, Forschungszirkeln und allen Lehraktivitäten ist seine volle Begeisterung für die physiologischen und pathophysiologischen Vorgänge und deren Erforschung so stark zu spüren, dass jede/r Zuhörer:in bereits die nächstfolgenden Forschungsfragen „auf der Zunge“ hat. Im Jahr 2008 war er „Teacher of the Month“ der Medizinischen Universität Wien. Für die Wiener Medizinische Wochenschrift hat Peter Pietschmann das Handling der Manuskripte und das Gestalten von Themenschwerpunkten 25 Jahre lang sehr erfolgreich gemacht, wobei „Handling“ eben nicht nur das korrekte Abwickeln des Reviewprozesses bedeutet, sondern es war und ist ihm ein großes Anliegen, die eingereichten Manuskripte im Laufe des Reviewprozesses tatsächlich besser zu machen und die Autor:innen zu ermuntigen und zu fördern. Die Konsequenz, mit der dies praktiziert wurde, hat dazu geführt, dass Autor:innen und Autor:innengruppen aus allen Teilen der Welt Manuskripte bei uns einreichen und viele Übersichtsarbeiten zu Zitierungs-Hits wurden, darunter naturgemäß auch einige aus dem Gebiet der Osteoporoseforschung. Vielen Dank für die gemeinsame Arbeit und ich wünsche Dir, lieber Peter, alles Gute und Gesundheit für die Aktivitäten in Deiner „Pension“!
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