Viele Erkrankungen der Schulter und des Ellenbogens müssen nicht operiert werden. Ziel der aktuellen Studie war es, die derzeitige Praxis der konservativen Behandlung von Schulter- und Ellenbogenerkrankungen in der D‑A-CH Vereinigung für Schulter und Ellenbogenchirurgie (DVSE) zu erfassen und den Bedarf an Weiter- und Fortbildung zu diesen Behandlungen zu ermitteln.
Material und MethodenAlle in Heilberufen tätigen DVSE-Mitglieder wurden per E‑Mail eingeladen, freiwillig an einer anonymen Online-Umfrage (April bis Mai 2023) für diese Querschnittsstudie mit beobachtendem Ansatz teilzunehmen. In die statistische Analyse wurden Voll- und Teilbefragungen einbezogen.
ErgebnisseDie Gesamtquote der ausgefüllten Interviews betrug 13,2 % (n = 156). Fast alle Ärzte, die geantwortet haben, sind Chirurgen (98,7 %), die jedoch auch konservative Behandlungen für Schulter- und Ellbogenerkrankungen anwenden (96,7 %). Die am häufigsten verwendeten oder verschriebenen konservativen Behandlungen sind orale nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, 80,7 %), manuelle Therapie (64,3 %), lokale Infiltrationen (62,1 %) und Bewegungstherapie (60,0 %). Für Infiltrationen werden am häufigsten Lokalanästhetika, kristalloide Glukokortikoide und plättchenreiches Plasma (PRP). Ein Großteil verordnet auch Bandagen und Orthesen, während moderne digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) für das Heimtraining kaum verschrieben werden. Die meisten Mitglieder interessieren sich für Elektromyographie-Biofeedbacktraining (46,1 %) und Infiltrationen mit Eigenblutderivaten (37,5 %).
SchlussfolgerungDie DVSE-Ärzte setzen bei Erkrankungen der Schulter und des Ellenbogens in erster Linie evidenzbasierte konservative Behandlungen wie orale NSAR, physikalische Therapie und lokale Infiltrationen (insbesondere kristalloide Glukokortikoide und PRP) ein. Besonderes Interesse besteht an modernen gerätegestützten Behandlungen und Infiltrationen mit Eigenblutderivaten, die bei der künftigen Ausbildungsplanung berücksichtigt werden sollten.
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