AIT mit depigmentiertem Birkenpollenallergoid sicher und langfristig wirksam

Während des Zulassungsprozesses für depigmentierte Pollenallergoide nach Therapieallergene-Verordnung (TAV) hat das Unternehmen Leti Pharma die erste Birkenpollen-SCIT-Studie publiziert [Novak N et al. Clin Transl Allergy 2022;12:e12185], die nach den Richtlinien der European Medicines Agency (EMA) konzipiert wurde. Die prospektive, multizentrische, randomisierte, doppelblinde placebokontrollierte Studie (DBPC) ist Teil der klinischen Entwicklungsphase III der 5.000-DPP/ml-Formulierung (DPP, "depigmented polymerized units") von depigmentiertem Birkenpollenallergoid. In den Dosisfindungsstudien zeigten 5.000 DPP/ml gegenüber Placebo eine geringfügig bessere Wirksamkeit als die aktuell im Markt befindliche Dosis von 1.000 DPP/ml (Handelsname Depigoid®) bei vergleichbarer Sicherheit [Sager AW et al. World Allergy Organ J 2012;5:S18]. Daher wurde die weitere Untersuchung in Phase III mit 5.000 DPP/ml durchgeführt.

Die Studie fand in 66 Zentren und sechs Ländern statt mit 649 Jugendlichen und Erwachsenen mit allergischer Rhinitis und/oder Rhinokonjunktivitis mit oder ohne intermittierendes Asthma, die einen positiven Pricktest auf Birkenpollen aufwiesen. Behandelt wurde mit depigmentiertem Birkenpollenallergoid 5.000 DPP/ml (n = 434) oder Placebo (n = 215) über einen Zeitraum von drei Jahren, gefolgt von zwei Jahren Nachbeobachtung. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war der kombinierte Symptom- und Medikationsscore für Rhinokonjunktivitis (CSMS) der EAACI.

Die Studie belegt die Sicherheit: Über die gesamte Studienpopulation (n = 649) gab es während der Behandlungsdauer von drei Jahren keinen Unterschied in der Inzidenz systemischer Reaktionen zwischen der aktiven Behandlungsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Auch die langfristige und nachhaltige Wirksamkeit wurde bestätigt: Die Subgruppe der monosensibilisierten Patien*innen zeigte nach drei Jahren Therapie eine signifikante Verbesserung des CSMS im Vergleich zu Placebo im Median um 31,4 % (n = 203). Auch nach zwei Jahren verblindeter Nachbeobachtung blieb dieser Effekt mit 31,3 % (n = 187) im Median bestehen. Die Ergebnisse wurden durch immunologische Parameter unterstützt. So stieg spezifisches Immunglobulin G4 (sIgG4) in der Verum-behandelten Gruppe ab dem zweiten Behandlungsjahr signifikant an. Damit wird für die monosensibilisierten Patient*innen nicht nur die Wirksamkeit nach dreijähriger Therapie, sondern auch ein Carry-over-Effekt über die Therapie hinaus belegt.

Der primäre Endpunkt der Studie wurde für die Subgruppe der monosensibilisierten Patient*innen erreicht, aber nicht für die Gesamtpopulation. Um in absehbarer Zeit ausreichend Teilnehmer*innen zu rekrutieren, wurden 409 Patient*innen trotz vorliegender Polysensibilisierung in die Studie aufgenommen und die Rekrutierungszeit auf zwei Jahre ausgeweitet. Bei den polysensibilisierten Patient*innen ergab sich am Therapieende eine schwächere Wirksamkeit.

Nach Informationen von Leti

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