Migration begünstigt allergische Rhinitis und Asthma

Beeinflusst ein Migrationshintergrund die Prävalenz von allergischen Erkrankungen? In einer niederländischen, bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie wurde untersucht, welche Parameter bei dieser Frage eine Rolle spielen [Amoah AS et al. Allergy 2022;77:3667-70]. Das Forscherteam betrachtete dabei Daten von 21.850 Personen, die niederländischer (20,9 %), surinamischer (34,0 %), türkischer (16,6 %), marokkanischer (17,9 %) und ghanaischer (10,7 %) Herkunft waren.

Allergische Rhinitis und Asthma bronchiale kamen bei Personen mit Migrationshintergrund signifikant häufiger vor als bei Menschen niederländischer Herkunft. Dabei waren Personen zweiter Migrationsgeneration besonders häufig von diesen beiden allergischen Erkrankungen (Odds Ratio 1,15 bzw. 1,82) sowie von Ekzemen (Odds Ratio 1,28) betroffen. Weiterhin galt dies auch speziell für diejenigen, die schon viele Jahre in den Niederlanden lebten. Umgekehrt war bei Personen der ersten Migrationsgeneration ein höheres Alter zum Zeitpunkt der Auswanderung mit einem niedrigeren Risiko für allergische Rhinitis und Asthma bronchiale verbunden (jeweils Odds Ratio: 0,99), nicht aber für Ekzeme.

Die Studienautorinnen und -autoren schließen aus diesen Ergebnissen, dass eine längere Lebenszeit im Herkunfts- beziehungsweise Migrationsland mit einer höheren Exposition gegenüber Schutz- beziehungsweise Risikofaktoren für allergische Erkrankungen einhergeht. Ausreichende Studien, die die zugrunde liegenden Mechanismen wie Veränderungen im Epigenom oder Mikrobiom untersuchen, gibt es allerdings noch nicht.

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