Weizenabhängige anstrengungsinduzierte Anaphylaxie: oft erst verzögert erkannt

Die weizenabhängige anstrengungsinduzierte Anaphylaxie wird in vielen Fällen erst verzögert erkannt. Dies kann für die Betroffenen gefährlich sein. Bei den meisten führt der Verzicht auf weizenhaltige Produkte dazu, dass keine anaphylaktischen Reaktionen mehr auftreten.

Die weizenabhängige anstrengungsinduzierte Anaphylaxie (WDEIA) ist eine ernst zu nehmende und potenziell lebensbedrohliche Form der Weizenallergie. Es handelt sich um eine IgE-vermittelte anaphylaktische Reaktion gegenüber Weizen, die nur dann nach dem Verzehr von weizenmehlhaltigen Produkten auftritt, wenn der Nahrungsaufnahme eine körperliche Anstrengung folgt. In einer retrospektiven Studie aus China wurden anhand der Daten von 197 WDEIA-Patient*innen klinische Merkmale und Krankheitsverläufe analysiert.

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© amriphoto / Getty Images / Istock (Symbolbild mit Fotomodell)

Für Menschen mit WDEIA ist Sport nur bei Weizenverzicht bedenkenlos möglich.

Das mediane Alter der Patient*innen betrug 37 Jahre (12-70), 53,8 % waren männlich, 28,4 % hatten weitere Allergien. Das mediane Alter bei der ersten anaphylaktischen Reaktion betrug 35 (12-64) Jahre. Die mediane Zeit von der ersten anaphylaktischen Reaktion bis zur richtigen Diagnose betrug 16 Monate. 66 % der Betroffenen erlebten mehr als eine anaphylaktische Reaktion, bis die richtige Diagnose gestellt wurde.

Die Dauer zwischen Weizenverzehr und anaphylaktischer Reaktion betrug in 51,1 % der Fälle weniger als 30 Minuten, in 32,6 % der Fälle 30 bis 60 Minuten und in 16,3 % der Fälle mindestens eine Stunde. Die häufigsten Co-Faktoren für die Anaphylaxie waren Bewegung (83,8 %), Alkohol (12,2 %) und nicht steroidale antiinflammatorische Mittel (7,1 %). Am häufigsten machte sich die WDEIA durch Urtikaria (100 %), Bewusstlosigkeit (82,7 %), Dyspnoe (50,8 %) und Hypotonie (47,2 %) bemerkbar.

Bei 91,7 % der Betroffenen konnten Anaphylaxien durch eine weizenfreie Ernährung verhindert werden. Bei 87 % gelang dies zudem dadurch, dass der Verzehr von Weizen im Zusammenhang mit Bewegung vermieden wurde, bei 80,5 % durch eine reduzierte Aufnahme von Weizen mit der Vermeidung von Bewegung.

Fazit: Die WDEIA wird oft verzögert diagnostiziert. Eine WDEIA sollte daher nach Ansicht des Forschungsteams in Betracht gezogen werden, wenn sich Personen mit unklarer Anaphylaxie präsentieren. Durch Vermeidungsverhalten kann Anaphylaxien vorgebeugt werden. Dennoch erlebt ein Fünftel der Betroffenen auch nach der Diagnose noch anaphylaktische Reaktionen - diese sollten einen Adrenalin-Autoinjektor bei sich tragen.

Du Z et al. Clinical features and outcomes of patients with wheat-dependent exercise-induced anaphylaxis: a retrospective study. Allergy Asthma Clin Immunol 2022;18:61

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