Vorratsmilbenallergie mit AIT gut behandelbar

Vorratsmilben sind winzige achtbeinige Spinnentiere, die sich am liebsten dort aufhalten, wo Lebensmittel gelagert werden. Menschen können auf den Milbenkot oder den Milbenkörper eine Allergie mit ganzjährigen Symptomen einer allergischen Rhinitis oder Konjunktivitis entwickeln. Zu den Allergenen der Vorratsmilben gehören Lipidtransporterproteine und Speicherproteine, Tropomyosin sowie Allergene der Gruppe-5/21-Superfamilie, wie Jan Hagemann, Mainz, erläuterte. Bekannt seien zwar bisher 37 Allergene der Vorratsmilben (www.allergen.org), allerdings gebe es nur sehr viel weniger verfügbare Reagenzien für einen Allergietest auf diese Vorratsmilbenallergene. "Eigentlich sind nur zwei rekombinante Allergene bestellbar, der Rest wird über native Reagenzien abgedeckt", stellte Hagemann fest. Zugelassene Reagenzien für einen Pricktest und einen nasalen Provokationstest in Deutschland gibt es derzeit für Tyrophagus putrescentiae, Lepidoglyphus destructor und Acarus siro. Der diagnostische Ablauf ist analog zu anderen Aeroallergenen: Nach der Anamnese erfolgen ein Hauttest und ein Test auf spezifisches IgE, gefolgt von einem Provokationstest.

Wie bei anderen Aeroallergenen wären eigentlich Karenzmaßnahmen wichtig, "aber bei der Vorratsmilbe ist das nicht so leicht umsetzbar", bedauerte der Allergologe. Eine Möglichkeit könnten FFP2-Atemmasken sein. Zudem sollte kein Heu oder die Arbeitskleidung im Wohnbereich gelagert werden. Anpassungen der Bedingungen am Arbeitsplatz oder die Anwendung von Acariziden seien in der Landwirtschaft ebenfalls nur schwer durchzuführen.

Empfohlen wird für Betroffene eine symptomatische Therapie. "Darüber hinaus ist eine allergenspezifische Immuntherapie (AIT) nach positiver Provokationstestung eine sehr gute Möglichkeit", konstatierte Hagemann. Dabei sollte allerdings die AIT für Vorrats- und Hausstaubmilbe getrennt indiziert werden. "Man sollte den Patienten nicht zu viel Hoffnung machen, dass man mit dem einen auch das andere behandelt", so Hagemann. "AIT-Präparate sind nur als Individualrezeptur - außerhalb der Therapieallergene-Verordnung - verfügbar, sofern es sich nicht um Mischungen handelt, die unter die Therapieallergene-Verordnung fallen", fasste er zusammen.

AllergoBasics "Charakterisierung von Inhalationsallergikern auf Vorratsmilben"

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