Die allergenspezifische Immuntherapie bei allergischer Rhinitis, Neurodermitis oder Rhinokonjunktivitis könnte zukünftig eine sekundäre Präventionsstrategie für Asthma sein, wie die Ergebnisse einer Metaanalyse vermuten lassen.
Allergische Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, atopische Dermatitis, Rhinitis und Rhinokonjunktivitis sind signifikante Risikofaktoren für die Entwicklung von Asthma. So haben Kinder mit einer allergischen Rhinitis ein höheres Risiko, im späteren Leben Asthma zu entwickeln, häufig treten beide Erkrankungen sogar parallel auf. Unter einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) könnte sich laut einer Metaanalyse von 2017 das Kurzzeitrisiko für Asthma bei Menschen mit allergischer Rhinitis verringern. Portugiesische, britische und rumänische Allergolog*innen führten nun erneut eine Metaanalyse mit 18 Studien durch. Diesmal waren neben RCTs ("randomized controlled trial") auch nicht randomisierte Interventionsstudien eingeschlossen, da diese die Situation im medizinischen Alltag besser widerspiegeln würden.
Die aktuelle Metaanalyse ergab, dass die AIT nur in bestimmten Fällen das Risiko für den Beginn einer Asthmaerkrankung von bereits allergisch Vorerkrankten verringern kann: bei Kindern (Risk Ratio: 0,71), wenn die AIT mindestens drei Jahre durchgeführt wird (Risk Ratio: 0,64) sowie bei monosensitivierten Patient*innen (Risk Ratio: 0,49).
Fazit: Die Daten dieser Metaanalyse mit RCTs und nicht randomisierten Interventionsstudien weisen auf einen präventiven Effekt der AIT für die Entwicklung von Asthma hin: bei Kindern, bei monosensitivierten Patient*innen und wenn die AIT für mindestens drei Jahre durchgehalten wird.
Farraia M et al. Allergen immunotherapy for asthma prevention: A systematic review and meta-analysis of randomized and non-randomized controlled studies. Allergy 2022;77:1719-35
Author informationAuthors and AffiliationsFreie Medizinjournalistin, Dresden, Germany
Sabrina Kempe
About this articleCite this articleKempe, S. Kann eine AIT Asthma vorbeugen?. Allergo J 31, 14 (2022). https://doi.org/10.1007/s15007-022-5101-0
Published: 05 September 2022
Issue Date: September 2022
DOI: https://doi.org/10.1007/s15007-022-5101-0
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